Fragen an Hochzeitsfotograf Patrick Engel

Hochzeitsreportagen und Destination Weddings

Patrick Engel ist Hochzeits- und Eventfotograf in Aachen, Köln, Düsseldorf und deutschlandweit tätig. Sein Fokus erpunkt liegt dabei auf Hochzeitsreportagen. In unserem Interview stellt er sich vor und gibt Tipps für werdende Brautpaare.

 

Patrick, Du fotografierst Hochzeitsreportagen, was genau ist das?

Bei einer Hochzeitsreportage begleite ich das Brautpaar den ganzen Tag. Meistens vom Ankleiden / Getting Ready am Morgen bis zur Party am Abend. Das Schöne daran ist, dass wirklich die Geschichte des gesamten Tages in Bildern festgehalten wird, die Aufregung vor der Trauung, der Weg zum Standesamt, oder zur Kirche, die Zeremonie und später dann die Feier, der Tortenanschnitt, all die liebevollen Ideen der Gäste, der Brauttanz…

Ich lege sehr viel Wert auf die Details und die kleinen Augenblicke, die den Tag so besonders und emotional wertvoll machen. Meine Brautpaare sollen später beim Ansehen der Bilder den Tag mit all diesen Emotionen erneut erleben können.

 

Und warum nicht einfach nur Paarbilder?

Noch vor 10 Jahren wurden in Deutschland die meisten Hochzeiten nur sehr kurz begleitet oder der Fotograf kam nur eine Stunde  für die Paarfotos vorbei. Von meiner eigenen Hochzeit habe ich ebenfalls nur solche gestellte Paarbilder – und wünschte mir so sehr, wir hätten eine Hochzeitsreportage!

Die meisten Paare bereiten ihre Hochzeit mit sehr viel Liebe und Aufwand vor. Sie investieren Zeit und Geld in liebevolle Details, wählen ihre Kleider, den Blumenschmuck, die Torte. Basteln Dekoration und möchten für ihre Gäste ein Traum-Fest. Ist der große Tag dann da, rauscht er in einer Welle von Glück und Euphorie nur so vorbei. Ich kenne wirklich keine dynamischeren Feste als Hochzeiten!

Ist dann abends das letzte Stück Torte gegessen und der letzte Gast gegangen, sind es die Bilder, die bleiben und mit der Zeit wie guter Wein immer wertvoller werden.
Mit ihnen kann man den Tag immer wieder durchleben. In ihnen sind all die liebevollen Details festgehalten. All die großen und kleinen und großen Momente, all die Emotionen finden sich darin wieder. Oft entdecken Paare erst auf den Bildern bestimmte Situationen und Details, die sie vorher gar nicht wahrgenommen haben– das geht nur mit einer ganztägigen fotografischen Begleitung.

 

Manche Paare buchen dennoch nur Paarbilder und lassen die Feier von einem Gast fotografieren. Warum rätst Du davon ab?

Ich rate Brautpaaren grundsätzlich davon ab, die Verantwortung für ihre Hochzeitsfotos einem Gast zu übertragen. Und zwar schon allein deshalb, weil der Gast halt eben – ein Gast ist.

Ganz ehrlich: Ich liebe meine Arbeit! Und ich möchte den Paaren Qualität auf Top-Niveau abliefern. Wenn Brautpaare mich für ihre Hochzeit buchen, dann bin ich immer sehr dankbar für das in mich gesetzte Vertrauen. Ich bin mir meiner Verantwortung voll und ganz bewusst. Eine Hochzeit ist ein unwiederbringliches Ereignis. Fast alles an diesem Tag geschieht genau einmal. Da muß man 120% präsent sein. Demut gehört für mich auch dazu, denn ich fotografiere für die Hochzeitspaare und darf Teil des Ganzen sein. Das macht mich auch stolz.
Meine Aufmerksamkeit gehört am Hochzeitstag ausschließlich dem Brautpaar und seinen Gästen. Auch wenn ich zwischendurch ein Stück Hochzeitstorte esse, liegt meine Kamera immer griffbereit neben mir und ich bin jederzeit präsent.
Von welchem Gast möchte man das erwarten?

Hinzu kommt, dass eine Hochzeit geprägt ist von schwierigen und schnell wechselnden Motiv- und Licht-Situationen. Das erfordert viel Erfahrung im Umgang mit der Ausrüstung und den Abläufen. Die Fotoausrüstung habe ich übrigens immer in zweifacher Ausführung dabei, um auch bei möglichen Defekten einsatzbereit zu sein. Außerdem werde ich von einem zweiten Fotografen begleitet, der mich unterstützt.

 

Machst Du denn auch Paarbilder?

Paarfotos gehören zu meinen Hochzeitsreportagen natürlich auch dazu. Meistens ziehe ich mich dafür etwa eine Stunde mit dem Brautpaar alleine zurück.

Die allermeisten Paare genießen das Paar-Shooting. Es ist ein Moment der Ruhe an einem aufregenden Tag. Oft findet das Shooting nach der Trauung statt. Dann kann man richtig sehen, wie die Anspannung und Aufregung abfällt. Vielen Paaren wird zum ersten mal bewusst: „Jetzt sind wir wirklich verheiratet!“.

Besonders schön ist es auch, wenn das Brautpaar noch etwas Zeit für Bilder am Abend einplant. Das Licht ist zu der Zeit herrlich weich und es entstehen Fotos mit einer ganz besonderen Stimmung.

 

Wie würdest Du Deinen Stil beschreiben?

Ich lege viel Wert auf natürliche, emotionale Bilder.

Oft entstehen meine Bilder aus einer Bewegung heraus. Diese Lebendigkeit kennzeichnet meinen Stil. Ich bin kein Fotograf der ein Paar minutenlang in einer Position ausharren lässt und feinjustiert, bis die Gesichter zu Masken erstarrt sind. Lieber gebe ich nur ein lockeres Konzept vor und lasse das Paar entspannt miteinander agieren. So entstehen Bilder, auf denen die Liebe der Brautpaare sich ganz natürlich widerspiegelt- ihre ganz individuelle Art miteinander umzugehen.

Bei der Bildbearbeitung steht für mich Zeitlosigkeit an erster Stelle. Ich möchte keinen Moden und Trends folgen, die dann in 5 Jahren nicht mehr aktuell sind. Meine Brautpaare sollen die Bilder noch mit ihren Enkeln ansehen können, ohne sich zu fragen, warum damals gerade Pastelltöne oder bestimmte Filter modern waren.

 

Wie finden Brautpaare einen geeigneten Fotografen?

Lasst Euch Bilder zeigen, liebe Brautpaare! Und zwar am besten mindestens eine oder zwei komplette Hochzeitsreportagen.

Es ist wirklich wichtig, Bilder zu sehen, die eine reale Hochzeit abbilden.

Auf den gängigen Plattformen wie Pinterest oder Instagram, aber auch in Hochzeits-Magazinen und auf Hochzeitsblogs findet man zunehmend mehr sogenannte „Styled Shoots“. Diese Bilder entstehen unter Bedingungen, die bei keiner Hochzeit zu finden sind.

Auf einer realen Hochzeit hat der Fotograf weder 5 Stunden Zeit für die Paarbilder, noch kann er auf Sonnenuntergänge warten – und die meisten Brautpaare sind keine professionellen Models.

Tatsächlich muss auf einer Hochzeit alles sehr schnell gehen. Der Fotograf muss über viele Stunden konzentriert und aufmerksam sein und sich innerhalb kürzester Zeit auf die unterschiedlichsten Situationen einstellen können. Dazu gehört eine einfühlsame Art, ein sicherer Umgang mit dem Equipment und viel Erfahrung!

Wenn Brautpaare im Internet einen Fotografen entdeckt haben, dessen Stil ihnen gefällt, sollten sie ihn nach Möglichkeit auch persönlich kennenlernen. Ich treffe meine Paare IMMER einmal persönlich vor der Hochzeit. Und wenn das organisatorisch nicht möglich ist, sehen wir uns über Facetime oder Skype und telefonieren häufig.

Gerade bei einer Hochzeitsreportage ist es sehr wichtig, dass man zueinander passt. Nur so entstehen unvergessliche, emotionale Bilder.

 

Du bietest auch Engagement-Shootings an. Was genau ist das?

Ein Engagement-Shooting oder auch Warm up-Shooting ist ein Paar-Fototermin vor der Hochzeit.

Wir treffen uns in der Natur, Stadt, Fabrik, Parkhaus, U-Bahn, oder an einem Ort, der dem Paar etwas bedeutet und machen dort in lockerer Atmosphäre und ohne aufwändiges Styling Fotos. Diese Bilder können z.B. für die Einladungskarten verwendet werden.

Das Tolle an einem Engagement-Shooting ist, dass wir uns schon vor der Hochzeit besser kennenlernen. Am Hochzeitstag selber sorgt das für viel Entspannung und ein sicheres Gefühl. Denn oftmals liegen zwischen Gespräch und Hochzeit viele Monate.

 

Viele weitere wertvolle Tipps für Fotografen findet Ihr auf www.store.engelfotografie.com.

 

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